Die Oberförsterei Hartmannsdorf - eine Erbförsterei
Seitdem die Waldungen aufgehört hatten, Gemeingut aller zu
sein, wurden Forstschutzgesetze von den Landesfürsten erlassen und zu
deren Durchführung werden wohl auch unverweilt Waldaufsichtspersonen und
speziell auch »Oberförster« in Tätigkeit getreten sein. Die Filzförsterei in Hartmannsdorf heute |
Der ehemalige Wiesenburger Wald, das jetzige
Staatsforstrevier Hartmannsdorf, hat einen Flächeninhalt von rund 1650
Hektar an und, bei einer Breite von 1 bis 5 km, eine Länge von 9 km.
Ursprünglich bestand der Wald aus dem zur Herrschaft Wiesenburg gehörigen
Unter- oder Niederforst und dem kleineren, südlicheren, den Herren von
Bünau auf Bärenwalde und Lichtenau gehörigen Oberforst. Das neue Forsthaus |
Sein Diensteinkommen betrug außer freier Wohnung,
Dienstäckern, Jagdnutzung etc. jährlich 70 Gulden, auch erhielt er für
sein Dienstpferd jährlich 25 Scheffel Hafer. Altes Forsthaus - Eißmann-Haus, heute Eigentum der Familie Bauer |
Georg Heinrich jr. soll sehr jähzornig gewesen sein. Als
einst sein 1739 geborener Sohn Christian Heinrich Günther, der beim Vater
als Forstlehrling diente, müde und hungrig aus dem Revier heimkam und von
seiner Stiefmutter, die er wegen ihres jugendlichen Alters wenig
ästimierte, Essen verlangte, diese aber nicht gleich seinem Wunsche
entsprach, gab er ihr ein paar Ohrfeigen, verließ aber alsbald aus Furcht
vor seinem ebenso jähzornigen Vater die väterliche Wohnung, unter Mitnahme
seiner Jagdausrüstung, und zog in die Welt in der Hoffnung, vielleicht in
Polen Angehörige seiner verstorbenen Mutter zu finden. Nach vielen
Entbehrungen und Abenteuern traf er endlich in Warschau ein. Unterwegs
hatte er Händel mit einem Kellner, den er nach einem Wortwechsel
kurzerhand unter den Schanktisch warf; einen Polen, der ihn als ein
ausweislosen Fremden arretieren lassen wollte, verwundete er mit seinem
Hirschfänger derart am Hals und an der Schulter, daß diesem später der
Kopf schief auf dem Halse saß. Försterloge in der Kirche zu Hartmannsdorf |
An der Kirche zu Hartmannsdorf sind heute noch Grabplatten, die sich auf Glieder der Günther’schen Familie beziehen, eingemauert zu sehen, aber nur sehr schwer zu entziffern. Das in der Kirche befindliche »Jägerchor« endlich ist 1724 stattlich erneuert worden. (Quelle: Alt-Kirchberg, Mitteilungen des Altertumsverein
Kirchberg, |